Wenn man liest, was Google in den letzten Wochen veröffentlicht hat, dann sollte einem schnell klar werden, dass einige (auch große) Firmen hier in Zukunft große Probleme bekommen werden.
7. Dez. 2009 Google startet Echtzeitsuche : Google hat heute kund getan, dass ab sofort die Suchfunktionen um eine Echtzeitsuche in Quellen wie Nachrichtenseiten, Twitter, Facebook und Blogseiten erweitert sind (wie die Suchmaschine bing von Microsoft). Die Echtzeitfunktionen „Latest Results“ sind anfangs nur auf den englischsprachigen Google-Seiten nutzbar. Andere Sprachen, darunter auch deutsch, sollen im ersten Quartal 2010 eingeführt werden.
In diesem Fall zieht Google nur mit Microsoft gleich und es wird sich zeigen welche Suchmaschine das bessere Sucherlebnis und Ergebnis liefert.
7. Dez. 2009 Google startet ‚Google Goggles‘, eine visuelle Suche für Handys
Nach dem Download von Google Goggles auf ein Android Handy, kann man mit diesem Bücher, Bilder oder Sehenwürdigkeiten fotografieren die dann mit Millionen Bildern, die Google gespeichert hat verglichen werden – als Ergebnis bekommt man dann ausführliche Informationen zu dem fotografierten Objekt. Ein 2 minütiges Video auf der Google Goggles Website gibt einen Überblick.
Das Video selbst finde ich etwas unspektakulär, aber mit etwas Vorstellungsvermögen kann man sich die weitreichenden Anwendungsmöglichkeiten vorstellen … und hier bekommt Apple das Problem. Die Zeit der kleinen netten Applikationen auf dem Handy werden bald vorbei sein oder zumindest nur noch Spielereien für den Zeitvertreib sein- die wirklich bahnbrechenden neuen mobilen Applikationen werden auf massive Serverinfrastruktur zugreifen (ich will jetzt mal das Buzzword „CloudComputing“ nicht weiter überstrapazieren) und so ganz neue Anwendungsmöglichkeiten realisieren. Nur mit der entsprechenden Server-Infrastruktur und entsprechenden Datenbeständen lassen sich so wirklich neue Applikationen wie Google Goggles oder Augmented Reality Browser realisieren. Bis auf die Datenbestände könnte Apple das auch alles recht schnell aufbauen, aber das ist eben das Problem. Ich denke in Zukunft wird man sein iPhone zum telefonieren, Musik hören und Moorhuhn spielen nutzen – die wirklich coolen Applikationen laufen dann auf Google Android und den Servern von Google.
Ein dazu passendes Video hat Verizon auch schin in den USA laufen: Verizon Wireless Motorola Droid iDon’t Commercial
7. Dez. 2009 Google beklebt US-Schaufenster mit QR-Codes mit Link zu Google-Seiten : Zwar nicht ganz so spektakulär wie Google Goggles, aber es geht in eine ähnliche Richtung. Mobile Applikationen die einem im „richtigen Leben“ weiter helfen und sich der Daten bedienen, die auf den Servern von Google gespeichert sind. Google verschickt laut eigenen Angaben derzeit 100.000 Aufkleber mit QR-Codes an Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Diese werden dann an deren Schaufenstern angebracht und können mit einem Handy abgelesen werden. In dem QR-Code ist ein Link zu Google mit entsprechenden Informationen und User-Bewertungen zu dem Unternehmen (Hallo Qype, wie wäre es mit neuen Aufklebern?)
28. Oktober 2009 Google Maps Navigation ist die nächste kostenlose Anwendung für Google Android Handys die Firmen, die bisher gut an Navigationslösungen verdient haben, Probleme bereiten wird. Einerseits natürlich die Hersteller von Navigationsgeräten (wie z.B. TomTom) als auch z.B. Nokia, die immerhin 60 pro Jahr für eine Europa-Lizenz für ihre Navigationsläsung Nokia Maps verlangen.
7. July 2009 Google Chrome OS :Die Meldung ist zwar schon etwas älter, aber so richtig zu kaufen, auf entsprechenden Geäten wird es Chrome OS sowieso erst Ende 2010 geben. Die Entwicklung aktueller PCs für den allgemeinen Gebrauch geht schon seit einiger Zeit in die (völlig) falsche Richtung. Ursprünglich waren die PCs für Leute gedacht die wirklich Software entwickeln, dann wurden sie von immer mehr Heimanwendern genutz, die sich nun mit viel zu komplizierten Geräten rumärgern, diese (versuchen richtig zu) konfigurieren, Software installieren, Software updaten, Viren jagen … und damit einen Großteil der Zeit vor dem Computer damit vergeuden. Wird der Computer dann wirklich mal genutzt, dann heutzutage fast ausschließlich nur noch als Zugang zum Internet über einen Webbrowser, um dort zu recherchieren, Emails zu verschicken oder sich in Social-Networks auszutauschen. Vielleicht wird auch gelegetlich noch Word zum Schreiben eines Textes gestartet oder Excel für die Erstellung einer kleinen Tabelle genutzt, aber selbst dann werden von den meisten Nutzern keine 10% der vorhandenen Features genutzt. Auch das neueste Betriebssystem von Microsoft selbst, Windows 7, ist total Overkill ein Resorchenfresser. Eine frische Installation von Windows 7 verbraucht knapp 500 Megabyte, das ist ungefähr 5-mal soviel wie Windows XP und wenn der Anwender erstmal seinen Browser gestartet hat, dann interessiert ihn sowieso nicht mehr was für ein Betriebssystem er drunter hat. Und genau hier setzt Google ganz konsequent an …
Google Chrome OS ist im wesentlichen ein minimales Linux Betriebssystem ohne Benutzeroberfläche – stattdessen nur mit einem Google Chrome Webbroeser ausgestattes. Das ganze läuft auf kleinen, leichten, stromsparenden Netbooks (wie z.B. dem Dell Mini v10) und ist in kürzester Zeit betriebsbereit. Alle Anwendungen werden über die Netzwerkverbindung (wie eine Internet-Seite) geladen und laufen im Browser ab – so z.B. auch Google Docs womit sich Texte und Tabellen erstellen lassen. Da immer die aktuelle Programmversion frisch aus dem Netz geladen wird, entfällt auch das lästige downloaden uns installieren von Software-Updates – vielleicht löst sich damit sogar die ganze Virenproblematik.
Ich danke damit hätten 90% der Nutzer genau das Gerät was sie sich (eigentlich) wirklich wünschen: schnell betriebsbereit, einfach zu handhaben und (nur) mit den wesentlichen Applikationen. Eigentlich weiß Microsoft das auch, nur dummerweise sieht ihr Geschäftsmodell (im wesentlichen immer noch) vor Software zu verkaufen – wenn jemand glücklich ist mit seinem aktuellen Betriebssystem oder seiner Office Version, dann verdient Microsoft da nichts mehr dran. Deshalb gibt es immer größere und aufgeblähtere Versionen von Windows und Office. Office 2000 und Windows 2000 oder spätestens XP haben schon mehr als genug Features gehabt oder welche Funktion nutzen Sie in Ihrer aktuellen Office Version, die es auch nicht schon vor 10 Jahren gab?
Gerade nach dem Meldungen der letzten Wochen und Monate sieht es (wieder mal / weiterhin) so aus, als wenn Google alles richtig macht und die Anderen zusehen können wie sie ihr Geschäftsmodell und ihr Überleben sichern.